Sexting
Sexting – der Begriff setzt sich zusammen aus „Sex“ und „Texting“ und bezeichnet den Austausch erotischer Nachrichten, Fotos und Videos. Das solltet ihr nur machen, wenn es sich für euch gut und sicher anfühlt. Und: Wenn du minderjährig – also unter 18 Jahre alt – bist, gibt es besonders bei der Verbreitung von Nudes ein paar Dinge zu beachten.
Wir erklären dir auf dieser Seite, was du über Sexting und die Verbreitung von erotischen Fotos und Videos wissen musst, damit du sicherer unterwegs bist. Wir sagen dir außerdem, an wen du dich wenden kannst, wenn du dir Hilfe oder Unterstützung wünschst.
Kleiner Hinweis noch vorab: Auf dieser Seite geht es um die Herstellung und das Versenden von Nudes und was man über mögliche Konsequenzen wissen muss. Wenn du dich dafür (noch) überhaupt nicht interessierst, dann musst du das hier nicht lesen. Diese Seite ist ein Angebot.
Bevor wir anfangen, müssen wir eine Sache vorwegnehmen. Wir sprechen hier die ganze Zeit von Nudes. Der Ausdruck „Nudes“ kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „Nacktbilder“. Hierunter sind also Fotos oder Videos zu verstehen, die eine Person, meist in aufreizender Pose, unbekleidet oder wenig bekleidet zeigen.
Okay, das ganze Thema ist superintim und irgendwie auch peinlich. Trotzdem müssen wir darüber reden. Viele Jugendliche – und du gehörst vielleicht dazu – machen Nacktfotos, sogenannte Nudes, von sich. Ein nacktes Selfie vor dem Spiegel, ein Foto ohne Shirt oder ohne Hose, ein Video. Das ist total in Ordnung, wenn du dich wohl dabei fühlst. Es ist normal, dass du deinen Körper kennenlernen willst, und es ist noch schöner, wenn du dir dabei gefällst. Das ist Sexualität.
Aber mit Sexualität geht eine Verantwortung einher. Und mit dem Aufnehmen von Nudes auch. Wir möchten dir ein paar Hinweise geben, wie du dieser Verantwortung gerecht werden kannst.
Nudes machen und was du darüber wissen musst.
Es gibt strenge Gesetze zum Umgang mit Nudes, die Menschen zeigen, die jünger als 18 Jahre sind. Dieses Material wird je nach Ausgestaltung als Kinder- oder Jugendpornografie bezeichnet und die Herstellung, der Besitz oder die Verbreitung dieses Materials sind strafbar. Das dient vor allem dem Schutz von Kindern und Jugendlichen und eben auch deinem Schutz sowie dem deines Sexting-Partners oder -Partnerin.
Der Begriff Kinderpornografie beschreibt Aufnahmen von Menschen unter 14 Jahren (Kind), die eines der folgenden Dinge zeigen:
Der Begriff Jugendpornografie beschreibt Aufnahmen von Menschen zwischen 14 und 17 Jahren, die eines der folgenden Dinge zeigen:
Davon ausgeschlossen sind solche pornografischen Fotos oder Videos, die du von dir selbst aufnimmst. Rechtlich gesehen darfst du dich selbst fotografieren und dieses Material auf deinem Smartphone speichern. Wenn du diese Fotos oder Videos von dir verschickst, sind wir allerdings wieder beim Thema Verantwortung. Dabei gibt es nämlich ein paar Dinge zu beachten und die erklären wir dir in den nächsten Punkten.
Einer anderen Person Nudes von dir zu schicken, solltest du dir gut überlegen. Auch wenn du noch keine 18 Jahre alt bist, darfst du eine sexuelle Beziehung haben. Und entsprechend darfst du auch Nudes mit einer anderen Person austauschen.
Aber drei Fragen solltest du dir unbedingt stellen, damit du dich wohlfühlst und ihr euch nicht strafbar macht:
Erotische Fotos, oder Nacktfotos – nicht jede und jeder fühlt sich wohl mit Nudes. Und das ist absolut okay, das musst du respektieren. Frag daher explizit nach, ob du ein Nude von dir versenden darfst und ob die andere Person Nudes von dir oder euch beiden haben möchte. Ein Nein musst du akzeptieren, sonst machst du dich unter Umständen strafbar.
Wenn du noch nicht 18 Jahre alt bist, darf dir niemand pornografische Inhalte zeigen oder schicken. Das ist eine Regelung im deutschen Strafgesetzbuch. Das Versenden von Erwachsenenpornografie an Minderjährige ist grundsätzlich verboten.
Dazu kommt, dass zum Schutz von Kindern und Jugendlichen die Herstellung, der Besitz und das Verbreiten von pornografischem Material, das Kinder oder Jugendliche zeigt, generell und für jeden Menschen verboten ist. Auch du darfst daher Nudes von anderen Menschen nicht verbreiten.
Egal, ob du die abgebildeten Menschen kennst.
Egal, ob sie das auch wollen.
Egal, ob ihr es anschließend wieder löscht.
Das kann eine Straftat sein.
Es gibt nur eine einzige Ausnahme:
Und zwar wenn ihr beide einander fotografieren wollt oder Fotos voneinander sehen möchtet. Diese Aufnahmen dürft ihr einander – und zwar nur euch und sonst niemandem – schicken.
Okay, ihr wollt es beide. Die Fotos zeigen nur euch. Das ist Safer Sexting (ein paar weitere praktische Tipps dazu findest du übrigens hier).
Wir möchten dir zuletzt raten, dich noch einmal zu fragen, ob du der Person, der du deine Fotos oder Videos schickst, vertraust. Nudes sind eine sehr intime Sache. Es ist deine Entscheidung, wer sie sehen darf. Sollte jemand deine Pics weiterleiten, ist das nicht in Ordnung und du kannst es anzeigen.
Aber so weit soll und muss es ja gar nicht kommen. Überleg dir einfach gut, wem du deine Fotos schickst und ob sie von dem- oder derjenigen vertrauensvoll behandelt werden. Auch wenn ihr euch vielleicht irgendwann mal nicht mehr so gut verstehen solltet.
Einander Nudes zuschicken?
Ihr müsst es beide wollen.
Nudes von sich zu machen, geht voll klar. Sich Nudes voneinander zuzuschicken nur unter bestimmten Bedingungen. Aber Nudes von dir oder anderen Personen an mehrere Menschen oder gleich ganze Gruppen zu schicken, ist absolut nicht erlaubt. Auch Nudes, die du geschickt bekommen hast, darfst du nicht weiterleiten. Denn das kann eine Straftat sein.
Wir haben es eben schon erklärt: Wenn du noch nicht 18 Jahre alt bist, darf dir niemand pornografische Inhalte zeigen oder schicken. Das ist eine Regelung im deutschen Strafgesetzbuch. Das Versenden von Erwachsenenpornografie an Minderjährige ist grundsätzlich verboten.
Dazu kommt, dass zum Schutz von Kindern und Jugendlichen die Herstellung, der Besitz und das Verbreiten von pornografischem Material, das Kinder oder Jugendliche zeigt, generell und für jeden Menschen verboten ist. Und auch du darfst solche Fotos oder Videos nicht verbreiten – auch nicht, wenn du das lustig findest, jemanden ärgern oder dich für etwas rächen willst. Du machst dich damit strafbar.
Nicht deine Nudes? Aber dein Smartphone und deine Verantwortung.
Und die Konsequenzen können ziemlich mies sein – wir zählen dir nur mal ein paar davon auf.
Wenn du noch keine 14 Jahre alt bist, bist du zwar nicht strafmündig. Trotzdem kann die Polizei aktiv werden. Sie durchsucht im schlimmsten Fall dein Zuhause und beschlagnahmt Geräte wie Handys, Tablets, Laptops oder Spielkonsolen. Und du kannst von der Polizei verhört werden.
Bei Jugendlichen ab 14 Jahren kann es außerdem zu einer Verurteilung nach dem Jugendstrafrecht kommen. Dass du dieses Material verbreitest oder auf deinem Handy gespeichert hast, kann weitreichende Folgen für dein Leben haben. Dazu zählt beispielsweise ein Eintrag ins Führungszeugnis als Sexualstraftäterin oder Sexualstraftäter, was bei Bewerbungen für einen Job relevant werden kann. Manche Berufe kannst du dann nicht mehr ergreifen. Manchmal müssen auch deine Eltern mit rechtlichen Konsequenzen rechnen, zum Beispiel wenn dein Handyvertrag auf ihren Namen läuft.
Das alles kann Angst machen und das verstehen wir. Für uns ist es daher wichtig, dass du informiert bist und wir über Safer Sexting sprechen, bevor es zu Konsequenzen kommt. Falls du jemanden zum Reden brauchst oder selbst in der Klemme steckst, haben wir dir hier Angebote zusammengestellt, die helfen können.
Das hast du alles gar nicht so gewollt?
Wie du verhindern kannst, dass Nudes, die du nicht haben möchtest, oder Videos, die du nicht haben solltest, auf deinem Smartphone gespeichert werden, erklären wir dir hier in wenigen Schritten bei fragzebra.de.
Und eines ist ja ohnehin klar: Leite Nudes, die nichts mit dir zu tun haben, einfach niemals weiter.
Dieses Sexting-Ding – das sollte Spaß machen.
Ungefragt Nudes zugeschickt zu bekommen oder zu erfahren, dass deine Bilder bei Menschen gelandet sind, denen du sie gar nicht zeigen wolltest – das macht allerdings gar keinen Spaß. Was beim Sexting schieflaufen kann, haben wir dir auch hier einmal zusammengestellt. Und wir geben dir ein paar Tipps für deine erste Reaktion im Ernstfall.
Deswegen kannst du, darfst du und solltest du dich dagegen wehren.
Du fühlst dich bedrängt oder deine Bilder werden missbraucht? Wir helfen dir.
Es gibt zahlreiche Angebote, die dir helfen, wenn beim Sexting etwas nicht so gelaufen ist, wie du es dir wünschst.
Du kannst dich immer an www.fragzebra.de wenden. Dort kannst du deine individuelle Frage zum Thema Sexting stellen und dir wird innerhalb von 24 Stunden persönlich geholfen – auch am Wochenende. Wenn du dich von deinem Chatpartner oder deiner Chatpartnerin bedrängt fühlst, kannst du diesen Fall dort auch direkt und anonym melden. Dann spricht man nämlich von Cybergrooming. Mehr dazu findest du hier.
Das Team von ZEBRA hat dir außerdem hier Angebote zusammengestellt, die dir helfen können, wenn du jemanden zum Reden brauchst oder selbst betroffen bist.